Der Gassi-Clou – ein Regenschirm
Lange haben wir auf Regen gewartet im heißen Sommer 2018. Und dann war er da. Ganz plötzlich nach der großen Hitze gab es sie wieder, die Regentage mit angenehmen Temperaturen knapp über 20°C, grauen Wolkenbergen am Himmel und immer wieder Regen, Regen, Regen.
Als wir vom Kindergarten nach Hause kamen, prasselte der Regen gerade auf das Auto. Der Müpfel fragte: „Wie bringst Du mich denn trocken zur Haustür?“ und ich bot ihm an, einen Regenschirm zu holen und ihn damit zur Tür zu geleiten. Daran fand er Gefallen und so machten wir es.
Zufällig steht dieser Regenschirm noch vor der Tür als der murrende Müpfel, ausgerüstet mit Regenhose, Regenjacke und Gummistiefeln hinaus tritt zum ungeliebtem Gassi/Gang.
Schirm geschnappt – aufgeklappt – und von der Bank neben der Haustür gehopst. „Wow, damit kann man segeln!“ krakelt der Müpfel, „Den nehm´ ich mit!“
Dies ist einer der kleinen Augenblicke, die bei uns entscheidend sein können – nicht nur für den Gassi/Gang, sondern für den ganzen weiteren Tagesverlauf.
Denn so schleife ich den maulenden Müpfel NICHT hinter mir her, hadere NICHT damit, dass mein Sohn weder Spaß an der Zeit mit mir, draussen, findet noch die Notwendigkeit einsieht, dass Tüpfel auch Ansprüche und Rechte hat, denen wir gerecht werden müssen.
Wir waten NICHT im Quengelmorast, in dem die Geduld stecken bleibt und der vibrierenden Nerven keinen Halt bietet. Ich verstricke mich NICHT in end- und sinnlosen Erklärungen und Ausführungen die mich nicht einmal selber überzeugen, dass das was ich da erzähle richtig ist.
Von fliegenden Müpfeln und wildem Wald
Nach den Wochen der schwül-warmen Nächte, glutheißen Tage und der hastigen kurzen Spaziergänge nur um das nötigste Geschäft zu erledigen, war es wieder so weit. Tüpfel lechzte nach laufen und schnuppern, über Baumstämme hüpfen und die Nase tief in das raschelnde Laub stecken, Grashalme zupfen und ein paar Happen morsches Holz nagen.
Der Müpfel ist ausgerüstet mit Regenkleidung und dem Segel-Regen-Schirm. Und auf einmal geht sein Gang beschwingt, er hopst und springt und ist fröhlich.
Unser Weg führt uns in ein kleines Waldstück. Wir biegen vom Hauptweg ab auf einen der schmalen Pfade, deren Verlauf sich von Jahr zu Jahr ein wenig ändert und die manchmal einfach verschwinden oder im wilden Wald enden.
Nicht weit und wir kommen zu großen umgestürzten Bäumen, die wie das vergessenes Spielzeug eines Riesen im Wald liegen. Und hier endlich springt die Fantasie über und der Müpfel segelt mt seinem Regenschirm.
Und Tüpfel? Der ist glücklich und zufrieden, ist gelaufen und hat gestöbert – und jede Menge Holz genagt.
Vorsicht!!!
Nasse Baumstämme können sehr rutschig und schlüpfrig sein – besonders im Herbst. Testet vor dem Klettern ob Baumstämme oder Baumstämme ausreichend trocken sind.
Titelbild: Der Wald entstand mit einer Designresource Designed by Freepik