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Gassi Gehen mit Rennauto – wenn der Wald zur wilden Rennstrecke wird

Dieser Winter ist mild, es hat in unserer Region kaum einmal geschneit und frostige Tage waren selten. Aber kalt war es dennoch, und feucht. Nicht immer das schönste Wetter, um Kind und Hund durch die Botanik zu zerren. Und weil der Müpfel das Gassi gehen sowieso nicht unbedingt als Privileg empfindet, bauen wir immer wieder kleine Aufgaben in unsere Hunderunden ein. Wir nennen das: Den Gassi-Clou.

Für die Frühblüher im Glas werden wir zu Jäger/Sammler und erbeuten weiche Mooskissen im Wald. Oder der Müpfel macht kurzerhand aus einem alten Regen- einen Segelschirm und schwebt bei wagemutigen Sprüngen von Baumstämmen zu Boden :-).

Da der Müpfel stolzer Besitzer eines ferngesteuerten Autos ist, steht das Gassi gehen mit Rennauto auf dem Plan – und der Wald wird zu unserer wilden Rennstrecke.

Das macht Spaß – Gassi gehen mit Rennauto!

Gassi gehen mit Rennauto – aber welches ist das richtige?

Um das Gassi gehen mit Rennauto fahren zu verbinden, braucht es das richtige ferngesteuerte Auto.

Wir haben retrograd gesucht und im Blick gehabt, dass der Müpfel sein Auto nicht einfach nur die Einfahrt rauf und runter sausen lassen will, sondern das es einen Gassigang lang fahren muss – und das über holpriges Terrain.

Ein Punkt, der beachtet werden musste, war die Energieversorgung. Die über USB-aufladbaren Modelle haben eine Ladezeit von mehreren Stunden versus einer Fahrzeit von ca. 15 Minuten. Das passte nicht zu unserem Vorhaben, denn unser durchschnittlicher Gassigang dauert ca. 45 Minuten .
Also setzen wir auf herkömmliche Batterien. Unser Auto schafft mit vier Akkus ein bis zwei Stunden Fahrzeit – das reicht Dicke fürs Gassi gehen (und wer Ersatzakkus in petto hat, spart sich auch noch die Aufladezeit 🙂 )!

Ein ferngesteuertes Rennauto in feuchtem Laub bei einem Gassigang im Wald
Das Rennauto im Waldeinsatz

Geschwindigkeit und Reichweite – zwei Größen bei denen wir zunächst auf dem Holzweg waren. Einige der kleinen Biester können richtig schnell sein und haben eine enorme Reichweite! Das hört sich im ersten Moment gut an, und der Müpfel ist von dem einen oder anderen Produktvideo schwer angetan gewesen. Aber wenn wir das Gassi gehen mit Rennauto fahren verbinden wollen, dann sind 40 km/h Geschwindigkeit doch deutlich schneller als wir hinterher zockeln können. Und bei einer Reichweite von knapp 100 Metern ist das Drama eigentlich schon vorprogrammiert.
Unser Modell fährt zackige Schrittgeschwindigkeit und hat eine Reichweite von vielleicht 10 Metern – genau richtig, um den Gassigang mit zu fahren.

Dass das Auto dann auch noch geländegängig ist und eine prima Federung hat, hat sich im Wald wirklich bezahlt gemacht.

Und auf geht´s – Gassi gehen mit Rennauto auf wilder Strecke

Die erste und einzige Regel, wenn das Rennauto mit zum Gassi gehen kommt: Der Hund wird nicht angefahren!

Der Müpfel macht das prima, er hat nach kurzer Zeit ein gutes Gespür für die Fernbedienung und tatsächlich gibt es keine Unfälle im Dreieck Kind – Hund – Rennauto.

Gassi gehen mit Rennauto – manche Hindernisse bleiben unüberwindlich

Wir suchen uns eine Runde mit viel Waldweg aus, schön uneben und mit ordentlich Baumwurzeln durchzogen. Außerdem eine Runde, von der wir wissen das hier nicht viel los ist. Für solche Abenteuer finde ich es sinnvoll sich eine ruhige Ecke zu suchen, bei denen ich nicht noch auf andere Spaziergänger, Fahrradfahrer, Kinder und Hunde achten muss.

Und kommt uns dennoch jemand entgegen, hat das Rennauto PAUSE.

Tatsächlich sind auf einem Wegabschnitt sogar Entwässerungsgräben rechts und links (die zum Glück kein Wasser führen) und der Müpfel kurvt begeistert die Böschungen rauf und runter. Das Auto schafft das erstaunlich gut – und wenn nicht, ist das im Graben krabbeln beim Müpfel auch sehr beliebt.

Zwei Herzen schlagen in der Hundebrust – hin und her gerissen zwischen Jagen und Meiden

Gassi gehen mit Rennauto ist für Tüpfel eine Herausforderung.

Er hechelt, er tänzelt, er ist gestresst und schließlich kläfft er in hoher Tonlage.
Aber er ist auch neugierig, gerade wenn sich das Auto zackig vorwärts bewegt. Erwacht da vielleicht ein kleines bisschen Jagdinstinkt bei Tüpfel?

In den Videos ist das hektische hecheln von Tüpfel gut zu hören – weil er anfangs ganz in meiner Nähe blieb. Nicht etwa weil er Schutz bei mir gesucht hat – nein. Sondern weil es bei mir gute Leckerchen gab (das erkennt ihr am raschelnden Geräusch der Futtertüte :-)).

Schaut doch mal im Titel-Video des Beitrages: die ersten 6 sec ist Tüpfels Blick auf mich gerichtet, dann geht der Blick kurz zum Auto (8 sec.) wieder zu mir und dann steht er auf und kommt zu mir um sich den Keks abzuholen.
Denn: brav neben dem Müpfel sitzen, mit diesem Auto-Dings zwischen uns, das ist echt schon ganz schön unheimlich :-).

Ich habe Tüpfel gefüttert wenn er es in seinem Stress geschafft hat, mich anzuschauen – weil ich das in einer stressigen, unbekannten Situation für eine gute und erstrebenswerte Handlung des Hundes halte.

Mit dem Leckerchen bestärke ich das. Ganz wichtig ist der Zeitpunkt:
das Leckerchen gibt es für den Blickkontakt den ER sucht – nicht für den Blick, den er mir zuwendet weil die Tüte raschelt.

Später baut er seinen Stress ab, in dem er ein wenig Abstand sucht. Er bewegt sich in einem Radius um uns herum und läuft viel hin und her. Seine hohe Erregung ist an der Körpersprache noch gut erkennbar. Groß und sehr wachsam steht er da und schaut rechts und links und zu mir und rechts und links und zu mir (im Video Ein Rückruf um sec. 20 herum)….

Um ihn nicht zu weit treiben zu lassen, oder tatsächlich ein Jagdverhalten zu zulassen, nutze ich die Gelegenheit und rufe Tüpfel mit unserem Rückruf (PRONTO!) zu mir.
Nur das zügige Belohnen funktioniert dann nicht so reibungslos und dauert viel zu lange. Allerdings, um daraus etwas Positives zu ziehen, zeigt Tüpfel mir schön das der Rückruf (immer noch) gut konditioniert ist, denn er sabbert während er wartet :-).

Ein Rückruf … (35 sec.)

Aber das Konditionieren eines Rückrufs ist eine andere Geschichte und wird an anderer Stelle erzählt werden 🙂 …


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